Dankbar

Ich habe nie ein Haus besessen und meine Autos waren immer Gebrauchtwagen. Aber ich bin mir sehr bewusst, dass mir viel Gutes in diesem Leben widerfahren ist. Das fängt schon damit an, dass ich aus der Schweiz stamme, einem wohlhabenden und wunderschönen Land, und die fantastische Chance hatte, ins Traumland Kanada auszuwandern.

Ein Platz an der Sonne ist bei weitem nicht allen Menschen vergönnt.

Ich habe vieles im Leben verwirklicht, was mir wichtig war: Ich konnte an der Uni studieren, als Journalistin in Zürich arbeiten, mich selbständig machen, Auslandskorrespondentin werden, Bücher schreiben, in Kanada leben. Ich habe tiefe Freundschaften, drei tolle Brüder, einen liebenden Partner. Ich musste nie um meine Nahrung kämpfen, erlebte keinen Krieg, keine Gewalt, keine nennenswerte Einschränkung meiner Freiheit. Auch in der Krise um den Corona-Virus geht es mir – verglichen mit vielen anderen Menschen – gut.

Ich erlebe die Heilkraft der Natur während der Covid 19Krise.

Ich glaube, ich bin in Kanada gut aufgehoben, die Regierung ist rational, mitfühlend und vernünftig, die Gesundheitsversorgung ausreichend. Die Bürger handeln zivilisiert und befolgen die Anweisungen der Behörden. Ich kann in der wunderschönen Natur spazieren gehen und auftanken. Zu Hause arbeite ich an meinem jüngsten Buch und seiner Veröffentlichung: Der Krimi “Eisiger Kerker” steht ganz kurz vor der Lancierung (am 27. April ist es soweit), und ich spüre die Freude über ein weiteres gelungenes Werk, das hoffentlich von Tausenden von Leserinnen und Lesern verschlungen wird.

Dieser Weg sieht hell aus, aber viele Menschen befinden sich derzeit in einem dunklen Tunnel.

Ich denke aber jeden Tag an die vielen Menschen, für die eine dunkle Zeit angebrochen ist, die leiden, Angst haben, sich finanziell Sorgen machen, die ihren Job verlieren, die Zukunft fürchten, keinen Ausweg sehen, krank werden und vielleicht sogar sterben. Soviel Schmerz und Angst auf dieser Welt. Ich möchte alle in den Arm nehmen und versprechen, dass alles gut wird. Aber das ist natürlich eine Illusion. Das einzige, was ich tun kann, ist, voller Mitgefühl an sie zu denken und manchmal, wenn es möglich ist, zu helfen.

Ich möchte stark sein wie diese Zedern im Küstenregenwald von British Columbia.

Für jene, die gern “Eisiger Kerker” lesen möchten, hier ein Link zum Kaufen per Mausklick.