Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, braucht man Dinge, die das Herz erwärmen. Es braucht gar nichts Großartiges zu sein, manchmal sind es gerade kurze Momente oder kleine Gesten, die ein wunderbarer Lichtschein im Dunkeln sind.
Zum Beispiel, wenn man einen Schweizer Apfelkuchen (Wähe genannt) aus der Kindheit bäckt, auch wenn man im Norden Neufundlands nicht alle Zutaten genauso bekommt, wie man es sich wünschte. Aber ich fand Blätterteig im Laden, was schon mal superwichtig für mich ist. Die Äpfel schrumpften mehr, als mir lieb war, und Vanillezucker gab es nicht im Sortiment. Da nahm ich halt einfach “custard”, den kanadischen Vanilleersatz – es muss ja nicht perfekt sein. Geschmeckt hat die Wähe auf jeden Fall!
Herzerwärmend ist es auch immer, wenn mir die Postbotin Winnie Bussie Pakete und Briefe bringt. Sie trägt Post in sieben entlegenen Gemeinden im Norden Neufundlands aus und legt an jedem Arbeitstag 120 Kilometer zurück. Manchmal warte ich beim Briefkasten, um mit ihr kurz zu schwatzen. Sie ist immer gut aufgelegt und hat allerlei Neuigkeiten im Köcher.
Warme Gefühle kommen auch in mir hoch, wenn ich meine Pflegekatze aufspüre, die sich gern hoch oben niederlässt, zum Beispiel auf dieser Holzbeige. Könnt ihr sie sehen?
Auch die guten Kritiken für meine Bücher wärmen mein Herz. Zum Beispiel dieses Kompliment für meinen Krimi “Mörderischer Morgen”: “Die Sprache ist bildgewaltig. Man wird in den Bann gezogen, ich musste weiterlesen. Das Ende setzt noch eins drauf, was ich so nicht gedacht hätte. Dazwischen kommen immer mehr dunkle Seiten eines verschwiegenen Ortes an die Oberfläche.
Ein ganz tolles Buch, wow! Spannend von der ersten bis zu letzten Seite.“
Wärme bringen mir auch kleine Aufmerksamkeiten von Freundinnen. Zum Beispiel machte mich meine Schweizer Freundin Barbara darauf aufmerksam, dass es ein neues Restaurant namens “Bernadette” im Zentrum von Zürich gibt! Auf der Webseite las ich: “Jetzt erobert eine Frau die Männerrunde. Mit grossartiger Aussicht auf den glitzernden Zürichsee und auf den belebten Sechseläutenplatz zieht nun Bernadette ein. Frisch, prickelnd, scharf und heiss.”
Jawoll! Das passt doch zu meinem Namen. Die Idee könnte von mir sein. Und Heißes auf der Speisekarte macht bekanntlich ganz schön warm …