Februar ist zusammen mit März der schlimmste Monat, wenn die Schneestürme über Neufundland and Labrador peitschen. Heute ist so ein Tag, wir erwarten 75 Zentimeter Schnee. Ich kann das andere Ende der Bucht in dem weißen Wirbelwind nicht mehr sehen.
Bisher war der Winter allerdings trotz der Kälte erträglich gewesen. Ich zeige euch deshalb nur Schönwetterbilder, an den wirklich bitterkalten Tagen war ich gar nicht draußen.
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Ich habe das Glück, dass gleich hinter unserem Haus ein Wanderweg einen Hügel hinaufführt, von dem aus man eine fantastische Sicht hat. Dort oben kann ich auch den Hund der Nachbarn, den ich spazierenführe, frei laufen lassen. Er jagt Schneehasen und Mäuse und schreckt den Habicht auf, der ebenfalls auf Jagd ist.
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Lange waren die Buchten nicht zugefroren, und ich fragte meinen Fischermann, ob es Jahre ohne Eis auf dem Ozean in der Nähe der Siedlungen gegeben habe (ja, hat es, aber selten). Jetzt fahren die Wagemutigsten unter uns mit ihren Schneemobilen bereits über die Eisdecke auf dem Wasser. An manchen Orten haben sich allerdings Eisschollen aufgetürmt und belagern das Ufer wie hungrige Krokodile.
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Instinktiv wenden sich die Menschen Dingen zu, die Wärme, Gemütlichkeit und Ablenkung bieten. Ich backe Schweizer Apfelwähe mit Blätterteig, spiele Karten mit den Nachbarn, treffe mich zum Kaffeeklatsch mit anderen Frauen, halte das Holzfeuer im Ofen in Gang, plane einen Urlaub in wärmeren Gegenden und lese spannende Bücher (Biografien, Abenteuergeschichten und Krimis). Übrigens, wenn ihr meinen “Brief aus Kanada” auf der Homepage dieser Webseite abonniert, erfährt ihr noch mehr von meinem Alltag im Norden Neufundlands.
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Im Eis haben wir bei einer Exkursion auch einen interessanten, wenn auch traurigen Fund gemacht: Ein toter Wal wurde ans Ufer gedrückt. Manche Einheimischen behaupten, es ein Pottwal. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, denn es wäre zu gefährlich gewesen, mich dem armen Tier auf dem Eis noch mehr zu nähern.
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In diesen Wochen bin ich natürlich mit den letzten Arbeitsgängen vor der Veröffentlichung meines neuen Calista-Gates-Krimis “Finsterinsel” beschäftigt! Das Taschenbuch kommt am 1. März heraus, das E-Book, das vorbestellt werden kann, am 20. März. Diesmal spielen sich dramatische Ereignisse auf zwei abgeschiedenen Inseln in der Labrador-See ab. Calista jongliert gleich drei Fälle (sie ist gut im Jonglieren, nicht wahr?), einer davon ein Cold Case und einer reicht über die Grenze in den US-Bundesstaat Maine.
Hier könnt ihr das E-Book von “Finsterinsel” vorbestellen.
Und hier noch meine Canada-Mütze, weil wir uns derzeit in Kanada sehr patriotisch zeigen, da wir von den Machthabern in den USA wirtschaftlich und verbal attackiert werden.
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