Ich bin ein Landkind, in einem Dorf geboren, wuchs nie weit von einem Bauernhof auf. Die Entdeckung der Stadt kam erst nach und nach. Ich hatte wirklich Glück mit den Städten, in denen ich zur Schule ging, studierte oder sonst arbeitete. Luzern war meine erste Liebe. Nicht zu groß, eine schöne Altstadt und eine ebenso schöne Lage am Vierwaldstättersee.
Nach einem kurzen Abstecher nach Bern verliebte ich mich in Fribourg, meine Universitätsstadt. Noch heute finde ich Fribourg umwerfend. Einer meiner Brüder lebt dort.
Als Journalistin lebte und arbeitete ich in Zürich. Die Lebensqualität in Zürich ist fast nicht zu schlagen. Ich fühle mich bis heute sehr zu Hause dort, das ist eigentlich jedes Mal der Fall, wenn ich in die Schweiz reise. Ich habe auch immer noch viele Freundinnen und Bekannte in Zürich.
Und dann kam Vancouver. Erst verbrachte ich nur einen Urlaub dort, dann noch einen. Bis ich meine Zelte in der Schweiz abbrach und nach Vancouver zog. Das war vor mehr als zwanzig Jahren. Heute lebe ich wieder in einem Dorf, in einem großen an der Sunshine Coast und einem winzigen in Neufundland. Aber ich fahre immer gern nach Vancouver. Selbst im Regen. Immer finde ich wieder ein Gebäude, eine Ecke, eine Wandmalerei oder einen Park, der neu für mich ist.
Oft lande ich mit meinen Freunden Rosa und Peter Stenberg in Helen`s Grill an der Main Street, einem richtig altmodischen “Diner”, wo die Welt für eine Stunde oder zwei wieder in Ordnung ist.