Manche Leute vermeiden Friedhöfe, weil es sie an den Tod erinnert. Ich finde Friedhöfe aber eher besinnlich und friedvoll. Besonders in Neufundland, wo ich einen Teil des Jahres verbringe, strahlen sie etwas ganz Besonderes aus. Vielleicht hat es damit zu tun, dass sie nicht klinisch herausgeputzt sind und sich an interessanten Lagen befinden. Hier einige Friedhöfe, die ich antraf:
Diese Grabsteine befinden sich in L`Anse aux Meadows an der nördlichen Spitze Neufundlands. Als ich das Bild auf Facebook veröffentlichte, meldete sich die Urenkelin von Emma Bartlett (Grabstein vorne rechts), die den Namen erkannte. Ich fand das total schön.
Das sind die Gräber französischer Fischer und Soldaten, die vor Hunderten von Jahren nach Neufundland kamen, um ihrer Heimat Frankreich eine wichtige Nahrungsquelle, den Kabeljau, zu sichern. Dieser historische Friedhof befindet sich im Dörfchen Croque. Vor zwei Wochen fuhr ich eine lange Erdstraße zu diesem schön gelegenen, aber abgeschiedenen Ort. Immer noch leben Leute hier, aber es werden stetig weniger.
Dieser kleine Friedhof in St. Lawrence auf der Burin-Halbinsel in Neufundland ist ein besonderes Kleinod, finde ich. Der hübsche Zaun beschützt die Gräber und gibt ihnen einen ganz speziellen Rahmen. Und der verkrüppelte Baum neigt sie liebevoll über die Grabsteine.
Ich musste einen Wald auf einem Pfad durchqueren, um zu diesem Friedhof zu gelangen. Wahrscheinlich erreichten ihn die Menschen früher mit ihren Booten (manche Friedhöfe wurden auch auf Inseln angelegt). Er befindet sich nahe am Strand. Mir gefällt vor allem, dass diese Gräber in Ruhe gelassen werden. Sie dürfen sich dem Einfluss der Zeit hingeben und vor sich hindämmern.
Ich besitze noch mehr solche Bilder, aber ich will es nicht übertreiben. Ich glaube, wenn man als Krimiautorin Menschen in den Büchern sterben lässt (oft gewaltsam), dann soll man sich mit dem Tod befassen und nicht so tun, als ob es ihn nicht gäbe.