Vielleicht wissen es einige von euch noch nicht, aber ich versende jeden Monat einen Autorinnenbrief mit Neuigkeiten aus meinem Leben und Schaffen. Ihr könnt euch dafür auf der Homepage dieser Webseite anmelden (runterscrollen, dann findet ihr den Knopf zum Klicken). Normalerweise steht in meinem Blog nicht, was ich im Autorinnenbrief schreibe. Heute mache ich eine Ausnahme: Hier ein Auszug aus dem Mai-Brief, damit ihr sehen könnt, ob das etwas für euch wäre.
Wenn etwas rar ist, dann schätzt man es viel mehr. Gestern entdeckte ich die ersten Blümchen auf dem Spaziergang, was mich völlig begeisterte. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich beim Anblick von Schneeglöckchen in der Schweiz so entzückt war. Der Frühling ist hier!
Die Männer in meinem Dorf im Norden Neufundlands bereiten sich auf die Fischerei vor. Sie säubern die Krebskörbe und flicken den selbstgebauten Anlegesteg, den das Packeis beschädigte. Das Wetter ist volatil. An einem Tag scheint die Sonne, am nächsten schneit es. Insgesamt sind die Erdböden mit Wasser durchtränkt: Es ist, als laufe man auf Schwämmen.
Die Rotkehlchen und andere Zugvögel sind zurückgekehrt, was immer ein Ereignis ist, weil das wirklich den Frühling ankündigt. Der Holzofen im Haus ist indes immer noch voll in Betrieb, und ich habe die Skihose noch nicht verstaut. An den Stränden finden sich Kadaver von Robben, die zwischen den Eisschollen des Packeises zermalmt wurden. Die Natur ist nicht immer barmherzig. Beim Hundespaziergang muss ich diese Stellen möglichst vermeiden, weil sonst der Hund jeden Kadaver ausgiebig beschnüffeln will.
Wollt ihr wissen, was „Schlagzeilen“ in einem kleinen isolierten Dorf macht? Hier ist ein Beispiel: Ein alter Mann geht im Dorfladen einkaufen. Er besitzt kein Auto. Üblicherweise bringt ihn die Ladenbesitzerin nach dem Einkauf nach Hause. Aber diesmal ist sie beschäftigt und bittet deswegen eine Kundin, den alten Mann zu fahren – mit dem Auto der Ladenbesitzerin. Die Kundin erklärt sich bereit, es kann losgehen, aber die Kundin fährt das Auto, das vor der Garage geparkt ist, durch die geschlossene Garagentür, statt rückwärts aus dem Parkplatz heraus. Die Tür ist völlig kaputt.
Ihr seht, es wird nicht langweilig in unserer abgelegenen Ecke!
Der Frühling hat mir ein gutes Ereignis beschert: Mein Neufundland-Krimi Kalte Klippen hat das Licht der Welt erblickt und ist dank fantastischer Vorbestellungen am ersten Tag gleich unter die ersten hundert meistverkauften E-Books auf Amazon.de gekommen. Das tut meiner Seele gut. Ich bin mir stets bewusst, dass dieser Erfolg nur dank euch, meiner treuen Leserinnen und Leser, zustande kommt. Dafür bin ich euch von Herzen dankbar.
Hier kann man “Kalte Klippen” herunterladen.
Am Schluss jedes Autorinnenbriefes notiere ich drei erstaunliche Fakten, die ich beim Lesen aufgestöbert habe. Hier ist ein Beispiel: Im vergangenen Jahr wurden von 98 Prozent der neuerschienenen Bücher in Nordamerika weniger als 5000 Exemplare verkauft. (Quelle: New York Times)
Vergesst also nicht, euch für meinen Brief anzumelden!